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Das Gedicht zum Schluss

Das Gedicht zum Schluss

Beitragvon loehae » 22 Dez 2004 16:31

Der Braten von Wilhelm Busch

Es wird mit Recht ein guter Braten
Gerechnet zu den guten Taten.
Und dass man ihn gehörig mache,
ist weibliche Charaktersache.
Ein braves Mädchen braucht dazu
Mal erstens reine Seelenruh,
Dass bei Verwendung der Gewürze
Sie sich nicht hastig überstürze.
Dann zweitens braucht sie Sinnigkeit,
Ja, sozusagen, Innigkeit.
Damit sie alles appetittlich,
Bald so, bald so und recht gemütlich
Begießen, drehn und wenden könne.
Dass an der Sache nichts verbrenne.

In Summa braucht sie Herzensgüte.
Ein sanftes Sorgen im Gemüte,
Fast etwas Liebe, insofern,
Für alle die hübschen, edlen Herrn.
Die diese Braten essen sollen
Und immer gern was Gutes wollen.
Ich weiß, dass hier ein jeder spricht:
Ein böses Mädchen kann es nicht.
Drum hab' ich mir auch stets gedacht
Zu Haus und anderwärts:
Wer einen guten Braten macht,
Hat auch ein gutes Herz.

Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr !

Liebe Weihnachtsgrüße
Lilli
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