Meint ihr nicht, dass es eine andere Ursache haben kann, als nur die Tatsache, das die "Schößlinge" aus dem Haus sind? (Kind bedankt sich immens für das leckere Essen)
Ihr habt sicherlich Recht. Die Kinder sind ausm Haus, d.h. nicht mehr "im Schoss" der Eltern. Sind dann auf sich alleine gestellt und müssen schließlich auch mal futtern. Wenn sie nicht oder ungerne Kochen können, wirds wahrscheinlich Probleme geben. Denn überall ist es gleich: bei Muttern schmeckts immer noch am Besten. Woran liegt das? Nun - sie haben das Essen ja ursprünglich hier bei Muttern kennengelernt, und das prägt. Und richtig bewußt wird es erst, wenn man auf eigenen Füßen steht und einen eigenen Haushalt hat.
Beobachtet man sich selber, so stellt man fest, dass man manche Dinge im "Alter" ißt, die man als Kind absolut nicht gemocht hat. Bei mir ist es dieser blöde Grünkohl. In meinen Kopf ist "eingebrannt": mag ich nicht! (habe ich früher absolut ungern gegessen). Esse ich es heute, merke ich, so schlimm ist es doch nicht und nehme mir nach. Genauso verhält es sich mit diesen fettigen Mettenden ...
Es gibt hierzu einen passenden Spruch vom Niederrhein: "Watt der Buar nitt kennt, fritt der nitt!" = zu deutsch: "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht."
Da schwebt mir gerade noch ein Gedanke im Kopf rum. Kinder werden heute ziemlich stark beeinflußt von ihrer Umgebung (Kindergarten, Schule Verein etc.)
und -ganz wichtig- der Werbung in den Medien. Vor allem was Geschmack angeht, lassen sie sich von Freunden gerne beeinflussen. Von daher ist es sehr schwer immer das passende zu finden.
Und wo läßt es sich besser meckern, als in der gewohnten Umgebung, sprich bei Muttern?
Ja, aber was tun?
Oft bedarf es viel Überzeugungskunst. Es kommt darauf an, wie man den Kindern es "verkauft". Damit meine ich nicht unterjubeln - sondern wirklich und überzeugend es den Kindern anbieten. Natürlich macht es keinen Sinn, von lecker zu sprechen, was einem selber überhaupt nicht liegt.
Oder vielleicht kannst du ja mit den Kindern einen Kochplan für die Woche erstellen. Jedes Familienmitglied kann sich dann ein Gericht aussuchen. Immer abwechselnd. Auch Restaurantbesuche mit einbauen.
Günstiges, und vor allem wichtiges Kriterium / Bedingung: der sich ein Gericht ausgesucht hat soll sich auch an der Zubereitung beteiligen.
Ich habe mit diesem Verfahren gute Erfahrungen gemacht. Auf der Wohngruppe, auf der ich jahrelang gearbeitet habe, haben die Bewohner ebenfalls ständig gemeckert.
Versuchs mal - vielleicht klappt es ja der Meckerei ein Ende zu bereiten. Und im Zubereiten sind wir doch Klasse, oder??
