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Deutschlands Esskultur

Beitragvon teacy » 17 Mai 2005 14:17

Neele hat geschrieben:Das Biogemüse aus Deutschland hatte allerdings fast gar keine Chemie. :) Ist natürlich dementsprechend sauteuer.


dann sollte man also doch nicht am essen sparen. Wenn es teuer ist ist man auch weniger :)
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Beitragvon Neele » 17 Mai 2005 20:17

Wir sparen ja auch nicht am Essen. 8)
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Beitragvon Patricia9369 » 17 Mai 2005 22:52

plankton hat geschrieben:Wie können wir dagegensteuern?
In dem wir unseren Kindern das vermitteln was viele nicht mehr tun. Ihnen den unverfälschten Geschmack von Lebensmittel in der Alltagsküche vermitteln. Das dies fruchtet sehe ich bei meinen eigenen dreien.

Wow! Eine recht ausführliche Diskussion.
Vielleicht erweitert mein heutiges Erlebnis diese noch ein klitzekleines bischen:
Meine Tochtzer (fast 7) hat seit heute ihre Bücherhallenkarte und ganz stolz ein buch ausgeliehen und nachhause gebracht. Was meint ihr, war es? Ein Comic? Märchenbuch? Bilderbuch?
Weit gefehlt! Ein Kochbuch!!!
Sie steht immer öfter in der Küche neben mir, macht eigene Experimente (macht nach was sie sich bei mir abkuckt), so wie kürzlich mit dieser Quark-Milch-Ei-Schnittlauch-Honigsache. Oder den selbstgemachten Kräuterquark... hat sie kürzlich ganz von allein nachgemacht. Nun haben wir allerdings auch den Vorteil selbst immer frische Kräuter im Garten zu haben. Hat ja auch nicht jeder. (Garten zw. Platz auf der Fensterbank).

Ich habe mich jedenfalls riesig darüber gefreut. Bei uns gibts so gut wie nie Tütensuppen/Saucen (evtl. mal in Kombi), sonst wird alles selbstzusammengerührt. Fastfood? Naja, manchmal tu ich ihr den Gefallen und gehe zu McDoof, wo sie aber ehr wegen dem spielen hinmöchte, nicht wg. dem "tollen" Essen. Würstchen ect. auswärts teuer essen? Warum? Wir kaufen sie selbst ein und grillen sie uns schön auf der Terasse. Ich sehe nicht ein soviel Geld für eine Wurst zu bezahlen, die sich kaum von meiner zuhaus gemachten unterscheidet.

@ Frank: Da hast du es aber gut in Berlin. Hier sind die Döner teurer, aber du hast Recht bzgl. der Qualität. Oft wird lagenweise Hack aus Fleischabfällen druntergemischt und manchesmal fanden Lebensmittelkontrolleure auch Schweinefleisch darin. Viele Dönerspieße sind "kunterbunt". Ein Mix aus Rindfleisch, Schwein, Huhn und natürlich Hack. Ab & an hol ich mir mal einen, aber so richtig schmecken tuts mir auch nicht mehr. Da freu ich mich mehr, wenn ich von meiner Nachbarin frisch gebackene Böyrek o.ä. mit Schafskäse bekomme :!:

Bio... Tja, bei uns wird viel von Füllhorn verkauft. Aber sorry, einen wirklichen Qualitätsunterschied stelle ich dabei ehr selten fest. Auf vielem steht Bio drauf, aber was drin ist............?

Um nochmal auf die spanischen Dauerkönner zurückzukommen. Ich lehne es ab Erdbeeren aus Spanien zu kaufen, oder Spargel oder oder oder. Und wie wärs mittem im Winter (zu Weihnachten) mit Spargel aus Peru? :shock: Wozu? Ich halte mich lieber an die deutschen Saisonprodukte. Und zu saisonalen Produkten gehören ganz sicher auch Clementinen und Orangen. Warum sollte ich die mitten im Sommer kaufen? Die gibts im Winter und aus die Maus.

So, nun ist es auch bei mir etwas länger als beabsichtig geworden. Und ein wenig sprunghaft wohl auch. Ich denke Fakt ist, das ein umdenken stattfinden muß und Europa endlich mal diese blöde Nabelschnur zu dem Amigewohnheiten kappt! Was bei denen angesagt ist, ist es automatisch auch einige Monate danach bei uns. Haben wir keine eigene Kultur mehr oder wie :?: Die europäische Kultur ist um einiges älter als dieses unausgegorene Durcheinander in den USA. Auch da wiederum müssen Eltern Vorbil für ihre Kinder sein und nicht jeden "Mist" mitmachen.

Gruß, Patricia

P.S.: Ab & an esse ich schon gern mal Gambas oder auch Kaviar. Das hebe ich mir dann aber für besondere Gelegenheiten auf.
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Beitragvon plankton » 17 Mai 2005 23:04

ääähm, ich weiss nicht was die hier viel genannten Gambas sind :oops:
Kann mich jemand aufklären?

@Patricia

patricia hat geschrieben:Sie steht immer öfter in der Küche neben mir, macht eigene Experimente


Da staune ich auch immerwieder ab meinen dreien, sind völlig begeistert vom kochen.
Denke aber das kommt nicht von ungefähr. Ich, wir, leben ihnen dies vor!
Glaube kaum das ein Fastfoodkind in der Küche steht und experimentiert.
Wenn dann vielleicht mit der Mikrowelle, ist ja im Moment bei euch in Deutschland bei den Kids total inn :roll:

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Beitragvon rnsnbrmpf » 17 Mai 2005 23:16

Hallo Evelin,

Gambas sind im Prinzip große Garnelen (sehr vereinfacht, aber geschmacklich sehr nah dran)

Mit Deinen Kindern: Prima daß sie mittun, sei aber nicht frustriert, wenn's zwischendrin mal nicht mehr so klappt.
Meine waren früh viel dabei, meine Tochter kocht und vor allem backt heute selber viel, mein Sohn kommt nach langer, noch nicht überwundener fastfood-Phase erst langsam mit seiner Freundin zusammen wieder zurück zum eigenen Zubereiten.
Die haben sich z. B. eine Mikrowelle gekauft, die allerdings inzwischen ziemlich gelangweilt ist :)

Kultur braucht augenscheinlich doch Zeit, so auch die Eßkultur 8)

Grüßle
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@Roland

Beitragvon plankton » 17 Mai 2005 23:26

roland hat geschrieben:sei aber nicht frustriert, wenn's zwischendrin mal nicht mehr so klappt.


Das ist mir bewusst, denke spätestens in der Pupertät wird das Interesse am experimentieren in der Küche nicht mehr so gross sein.( Da werden andere Experimente spannender ;-) )

Aber wie man bei deinem Sohn sehr schön sieht werden doch gewisse Wurzeln wachsen, zu denen sie irgendwann zurückkehren. (hab ich das nicht schön gesagt :lol: :lol: :lol: ?)

Danke für die Erklärung zu Gambas, die kleine Ausgabe davon finde ich jedenfalls als Abwechslung sehr lecker.

Gruss von Evelin
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Beitragvon Patricia9369 » 17 Mai 2005 23:32

plankton hat geschrieben:Denke aber das kommt nicht von ungefähr. Ich, wir, leben ihnen dies vor!
Glaube kaum das ein Fastfoodkind in der Küche steht und experimentiert.
Wenn dann vielleicht mit der Mikrowelle, ist ja im Moment bei euch in Deutschland bei den Kids total inn :roll:

Erstmal Dank an Roland für die Erklärung.

Ich denke auch, es kommt nicht von ungefähr. Würde ich tgl. ne Tüte aufreissen und in den Pott kippen hätte sie auch keinen Spaß am experimentieren, bzw. würde dann damit rumspielen. Und son Mikrowavezeugs kommt mir schonmal garnicht unter. Das ist wirklich der Gipfel der Bequemlichkeit. Da finde ich geschälte Kartoffeln im Glas nicht so wild. Wenn man eins stehen hat, ist auch bei spontanen Kochanfällen immer Kartoffel im Haus. Und ich weiß oft bis kurz vorher nicht was ich essen möchte und bin dazu noch bevorzugte spätabend Köchin. :wink:

Jeder hat so seine Phasen und bekommt ja auch von der Umwelt viele Einflüsse und Eindrücke mit. Wenn die Wurzeln jedoch stimmen, kehren die Kiddies irgendwann auch wieder dahin zurück schätze ich.
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Re: @Roland

Beitragvon Patricia9369 » 17 Mai 2005 23:34

plankton hat geschrieben: Aber wie man bei deinem Sohn sehr schön sieht werden doch gewisse Wurzeln wachsen, zu denen sie irgendwann zurückkehren. (hab ich das nicht schön gesagt :lol: :lol: :lol: ?)

Schmunzel. Nun haben wir übereinstimmend nebeneinander die gleiche Ansicht ausgedrückt. :wink:
Aber stimmt, du hast es schöner ausgedrückt. :D


[2005-05-17 23:36] Bearbeitet durch -Patricia9369-
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Re: @Roland

Beitragvon rnsnbrmpf » 17 Mai 2005 23:39

plankton hat geschrieben:Aber wie man bei deinem Sohn sehr schön sieht werden doch gewisse Wurzeln wachsen, zu denen sie irgendwann zurückkehren. (hab ich das nicht schön gesagt :lol: :lol: :lol: ?)


Das hast Du wirklich :!: :!: :!:
Was anderes kann man nicht verlangen und das Vorleben, was einige Beiträge vorher schon mal genannt wurde, macht viel aus.
Was hängen bleibt, hat trotzdem auch mit ein wenig Glück zu tun.

Egal, Spaß macht's allemal, wenn man es ernst nimmt!

Grüßle
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Beitragvon plankton » 17 Mai 2005 23:47

patricia hat geschrieben:Da finde ich geschälte Kartoffeln im Glas nicht so wild.


Das gibts bei uns nicht, hab ich noch nie gesehen! Aber Rösti im Beutel, man staune, die ist nicht mal so schlecht :wink: ! Ob ich sie selber kaufen würde, hmm, vieleicht wenn ich alt und grau bin und zu tatterig zum kochen :lol: .

patricia hat geschrieben:Wenn man eins stehen hat, ist auch bei spontanen Kochanfällen immer Kartoffel im Haus.


Das kann ich nachvollziehen. Gutes Argument!

roland hat geschrieben:Was hängen bleibt, hat trotzdem auch mit ein wenig Glück zu tun.


Das bleibt hängen, sonst tacker ich es fest! :wink: :lol:

Gruss Evelin
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Beitragvon Patricia9369 » 18 Mai 2005 00:16

Hab grad einen leckeren selbstgemachten Kartoffelsalat zwischen den Zähnen... deshalb komme ich auch drauf.
Für mich ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit (wortwörtlich zu nehmen) das Angebot an Fertigsalaten. Sei es Kartoffel, Fleisch, Nudel oder Geflügelsalat und andere. Schon das Verhältnis Gemüse/Fleisch zu Mayo verleidet mir den Kauf und dann auch noch die künstlichen Aromastoffe, dieser ekelhafte Zuckerersatz usw.

Bevor ich aus Bequemlichkeit so einen Salat kaufe, ess ich lieber keinen :!:

Sieht bei Marmelade im Grunde nicht anders aus. Schmeckt nach Zucker und das wars dann im Prinzip. Ich bin mit selbstgemachter Marmelade, Kompotts, Grütze, Salaten etc. großgeworden und kaufe sowas nicht.
Ausnahme ist Gelee (alles kann man ja nun auch nicht selbstmachen) wenn ich es mal für eine Wildsauce brauche. Auch Honig würde ich am liebsten beim Imker kaufen.

Im Vergleich zu früher (20-40 J.) ist das Kaufangebot bei Lebensmitteln zwar größer, aber nicht besser! Ganz besonders die Fertigbranche boomt. Dauernd wird was neues rausgebracht und in 2 Generationen weiß kaum noch jemand wie man selbst gut kocht, bzw. wie man überhaupt kocht. :evil: :evil: :evil:
Aber das ist etwas, was ich hier früher schon vertreten habe...
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Beitragvon Neele » 18 Mai 2005 11:07

Und zur Ergänzung: Die Joghurts schmecken auch nur nach Zucker und künstlichen Zusatzstoffen. Mich schüttelt es. Und wenn ich sehe, dass Leute Fleischsalat oder noch schlimmer Eiersalat kaufen, könnte ich sofort brechen. :evil: So ekelig finde ich das Zeugs.
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