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Alkoholiker, was tun?

Alkoholiker, was tun?

Beitragvon Nostradamuz » 05 Apr 2006 12:57

Ein Familienmitglied von mir ist ziemlich eindeutig alkoholiker, leider will es sich nicht helfen lassen und will das Problem einfach nicht erkennen, habt ihr eine Idee, was man da machen könnte?
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Beitragvon broetchenbaecker » 05 Apr 2006 13:24

Hallo zusammen,

das Problem haben wir auch in der Familie,aber helfen kann man nicht solange der Betroffene sich nicht selber hilft.
bei uns hat das etwa vier bis fünf Jahre gedauert bis der Betroffene die Einsicht hatte etwas zu unternehmen.Der hatt eine richtige Karriere hinter sich:
Abmahnung vom Arbeitgeber,dann
Entzugsklinik nach kurzer Zeit Rückfall wieder Entzug,Ehe im Eimer usw.

Seit Nov. 2005 ist er trocken,das hoffen wir jedenfalls,ob das so bleibt hat nur der Betroffene in der Hand.

Gruß broetchenbaecker
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Beitragvon Delphina » 05 Apr 2006 13:27

Hallo Nostradamuz,

das ist schwierig, solange der Betroffene nicht selber einsieht, dass er ein Alkoholproblem hat.
Nach meiner Erfahrung ist er dann wohl noch nicht weit genug unten. hört sich hart an, aber ist leider so.
Meine Schwester hat das gleiche Problem und es hat lange gedauert, bis sie es einsah.
Ich hab sogar eine Weile den Kontakt komplett abgebrochen, weil ich ihr nicht mehr helfen konnte, und mich selber wollte ich nicht auch noch kaputt machen.

Es gibt übrigens auch Selbsthilfegruppen für Familienangehörige. Vielleicht kannst du dir auch noch Tipps holen.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft

LG Delphina
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Beitragvon fuffi » 05 Apr 2006 17:18

Hallo Thorsten,

da kann man gar nichts machen. Da hilft nur Eines - fallen lassen. Es
hört sich hart an, aber nur so könnt Ihr Euch selber schützen.
Das Umfeld zerbricht sonst daran.

Das Problem ist, wenn es derjenige nicht einsieht, hat eine Therapie wenig Sinn. Tatsache ist, dass nur 10 % wirklich trocken bleiben nach einer Therapie. So eine Therapie kostet 30.000 Euro. Ist dann alles für die Katz.

Keinen Alkohol mehr geht im Kopf an. Mein Vater hat vor 6 Jahren den Alkohol an den Nagel gehängt.
Ohne Therapie. Einfach so, weil er es wollte. Er ist seit 6 Jahren trocken.
Und wie es ausschaut, wird er auch nicht wieder damit anfangen.
Sein Leben gefällt ihm soooo viel besser.

Ich habe in meinem Umfeld ganze Familien zerbrechen sehen.
Die Angehörigen leiden mehr, als sich ein Aussenstehender vorstellen kann.

Der Kreuzbund, (den gibt es glaube ich bundesweit) bietet Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige an. Es fällt manchen auch leichter, wenn man gemeinsam da hin gehen kann.

Es ist schlimm, aber bei den meissten Alkoholikern muss erst etwas passieren. Führerscheinentzug, Unfall, Verlusst des Arbeitsplatzes oder Scheidung. Nur ein ganz kleiner Prozentsatz unternimmt etwas aus freien Stücken.

Viele Grüße Helga
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Beitragvon Helga2 » 05 Apr 2006 17:26

fuffi hat geschrieben:Es ist schlimm, aber bei den meissten Alkoholikern muss erst etwas passieren. Führerscheinentzug, Unfall, Verlusst des Arbeitsplatzes oder Scheidung. Nur ein ganz kleiner Prozentsatz unternimmt etwas aus freien Stücken.


... das stimmt leider. Es wird geleugnet, bis wirklich was passiert. Vorher bestreitet der/diejenige immer, dass es überhaupt ein Problem gibt. Deshalb nutzt es auch in den wenigsten Fällen, mit dem Betroffenen zu sprechen, er oder sie wird doch nur alles abstreiten.

Trotzdem würde ich mit ihm/oder ihr sprechen, denn wer will in der eigenen Familie schon tatenlos zusehen, wie sich jemand zerstört?

Alles Gute,
Heike
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Beitragvon Nostradamuz » 05 Apr 2006 17:30

da schlimme ist, dass sie den arbeitsplatz schon verloren hat und ich vermute dadurch, krank ist sie auch und durch den alkohol wird das nicht besser werden.
Reden haben wir versucht aber es bringt nix
ich weiß absolut nicht mehr weiter
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Beitragvon loehae » 05 Apr 2006 18:12

Hallo Nostradamuz,
schau einmal auf diese Seite, dort gibt es diverse Ratschläge wie man sich verhalten kann, wenn es Alkoholprobleme gibt.
http://www.alkoholsucht.btonline.de/

LG von Lilli
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