von andyhank » 04 Jan 2007 20:59
Wir kennen ja das Theater, dass irgendein Belag, der auf Butter gelegt wird, von dieser beim Abbeißen, entweder vom Brot heruntergleitet, oder sich durch die Weichheit der Butter umdreht, sodass ein Kuddelmuddel auf dem Brot entsteht, der manchmal sogar unappetitlich aussehen kann. Was aber nicht weiter schlimm ist, im Magen sieht's nach dem Essen noch furchtbarer aus, wobei es ganz gut ist, dass Mutter Natur uns keine durchsichtige Haut verliehen hat.
Es gibt nicht umsonst den Spruch:
Schmier dir Butter auf den Wanst, damit du besser gleiten kannst!
Ja, Butter ist ein gutes Gleitmittel! Sollte zwar als Brotaufstrich verwendet werden, aber die Butterhersteller- und Verkäufer müssen ja nicht alles wissen, was der Verbraucher damit letztendlich Zuhause anstellt.
Allerdings verwenden die meisten Leute statt der Butter lieber Margarine, die ja noch gleitfähiger ist.
Butter (ich spreche jetzt nur noch davon, auch wenn ich theoretisch Margarine meinen könnte) ist z.B. ein gutes Schmiermittel für die Fugen von Falttüren, die dann wie geschmiert auf- und zu gleiten. Aber nur, wenn man sie auch dazu in Betätigung setzt, es sei denn, die Gleitschienen haben ein entsprechendes Gefälle, wobei die Leichtigkeit der Bewegung dann in die Richtung geht, die am tiefsten liegt.
Nun versucht mal, auf eine ganz normale Stulle, zuerst Butter, bei Zimmertemperatur (außer in der Arktis, da funktioniert der Test nicht) oder Margarine draufzuschmieren. Dann soll da drauf eine Ecke Schmelzkäse verteilt werden, was im Endeffekt bedeutet, dass die Butter an die Außenseiten des Brotes gedrückt wird und ein unschöner Effekt entsteht, wobei der Sinn der Butter, die ja eigentlich auf dem ganzen Brot verteilt bleiben soll, dadurch flöten geht. Denn, mit dem an den Rand drück Effekt wird ja die Butter aus der Mitte des Brotes getrieben, die aber dort bleiben soll. Was also tun?
Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten:
1. Butter aufs Brot schmieren, dann Brot einfrieren. Wenn die Butter fest ist, den weichen Schmelzkäse drauf verteilen und warten, bis das Brot wieder aufgetaut ist.
2. Zuerst den weichen Schmelzkäse aufs Brot verteilen. Danach die Butter auf den Schmelzkäse verteilen, der ja in seiner Konsistenz „härter“ ist, als die Butter. Sieht zwar im Endeffekt doof aus, aber, wen interessiert’s? Es schmeckt genauso, wie herkömmlich geschmierte Schmelzkäsestullen, sieht nur eben anders aus. Um auf einen ähnlichen Genuss zu kommen, kann man auch auf übliche Weise geschmierte Schmelzkäsestullen umdrehen, wobei ja nun auch die Butter oben ist und der Käse unten, wobei hier allerdings das Brot ganz oben liegt und man nicht weiß, wie man es in der Hand halten soll, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, wobei man sich aber auch die Finger nach dem Verzehr ablecken kann, so auf die Art, wie die Inder es schon seit Urzeiten handhaben.
Nee, ich denke, das Brot sollte schon unten bleiben. Man ist ja so an gewisse Eigenheiten und Sitten gewöhnt. Also sollte man lieber hartes Brot nehmen, worauf die harte Kühlschrankbutter gestrichen, oder in kleinen flachen Stückchen zerkleinert, aufgeflockt wird, worauf dann, nach dem Andrücken des ersten Belags, als ideale Standartfläche nachfolgender Streichaktionen, der Schmelzkäse in Aktion tritt, wobei das Messer dann den ausführende Part übernimmt. Inwieweit der Käse jeweils auf der Brotfläche entfernungsmäßig zum Rand hin verteilt wird, ist jedem Individualisten selbst überlassen.
Ach ja, es gibt da noch eine 3. Variante, die alle vorherigen in den Schatten stellt. Butter ist fest, Honig aber flüssig. Wie oft schon hatte Mutter geschimpft, wenn beim Verzehr eines Honigbrotes, ein flüssig, klebriger Bienenprodukteteil davon auf die Hose ging. Also wurde etwas getan, um dieses hinterhältige Honigverhalten zu verhindern und dem Honigsüchtigen dennoch den Weg zum Genuss zu ebnen.
3. Brot schneiden und extra legen. Dann die dafür portionierte Butter mit der dafür gedachten Schmelzkäsemenge vermengen. Danach alles einfach aufs Brot schmieren, wobei es ja nun egal ist, wie man dabei verfährt, das Brot wird gleichermaßen bestrichen und alles ist sozusagen in Butter.
Jedenfalls wird auf diese Weise verhindert, dass irgendetwas schiefgeht, oder gar daneben, wie bei dem Honigbeispiel. Jedenfalls wisst ihr nun, wie man den Honig dran hindert, vom Butterbrot zu laufen. Und was beim Honig funktioniert, geht auch beim Schmelzkäse. Wobei es noch eine geheime Möglichkeit gibt, die ich hier verraten will:
4. Brot mit Butter bestreichen und den Schmelzkäse einfach extra dazu essen, aber nicht draufstreichen.
Ist zwar letztendlich kein Weg, alles gleichmäßig zu verteilen, ohne dass irgendeine Schicht Käse zu knapp mit Butter untermauert davonkommt, aber wenn alle Stricke reißen, und man die Schnauze voll hat mit Versuchen diesbezüglich, dieser Art der Gleichmäßigkeit und Essbarkeit auf, durch und von dem Brot – sollte man das, was eigentlich drauf soll, auch mal einfach dazu essen.
Warum auch einfach, wenn's kompliziert geht, grins.
[2007-01-04 20:25] Bearbeitet durch -andyhank-