von pearline32 » 25 Nov 2003 16:47
Rhiannon schrieb:
> Hallo Schwarzkaefers,
> das ist so nett, die Supper hört sich super interessant an.
> Vielen Dank.
> Rhiannon
Hallo, Rhiannon,
hier die Rezepte für Suppe und Hauptgang. Das Rezept für die Panna Cotta
folgt morgen.
Die einzelnen Schritte habe ich Dir so angeordnet, wie sie einen möglichst
effizienten Ablauf ergeben. Das Ganze hinzubringen ist gewiß kein Problem.
Viel Spaß beim Ausprobieren von Schwarzkaefers!
A. Doppelte Rinderkraftbrühe mit Erdbeeren und Schnittlauch
1. Als Grundlage für diese Brühe kann man problemlos einen guten dunklen
Rinderfond verwenden, den es – zum Beispiel von „Lacroix“ oder „Langbein“
– ungesalzen in Gläsern zu kaufen gibt. Für vier Personen rechnet man drei
Gläser.
2. 200 Gramm Hackfleisch vom Rind werden mit dem zu Schnee geschlagenen
Eiweiß von drei Eiern gut vermischt.
Der Fond wird kalt in einen großen Topf gegeben. Die
Hackfleisch/Ei-Schnee-Mischung wird mit einem Schneebesen untergezogen.
Dann wird das Ganze langsam bis zum Köcheln erhitzt. Während der Fond
dabei aus dem Hackfleisch zusätzliches Aroma (doppelte Kraftbrühe!)
gewinnt, bindet das Einweiß die Trübstoffe des Fleisches. Dies ist daran
zu erkennen, dass sich auf der Oberfläche allmählich graue Schäumchen
bilden, die man schon während des Köchelns mit einem Schaumlöffel abnehmen
sollte.
Köcheln lässt man die Brühe etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Dann wird das
Hackfleisch mit dem Schaumlöffel entfernt (und entsorgt). Die Brühe wird
durch ein Sieb gefiltert, in das man zuvor ein sauberes Küchenhandtuch
gelegt hat (vor dem Benutzen gründlich warm ausspülen, um letzte
Waschpulverreste zu entfernen, und trocknen lassen). Das Ergebnis ist eine
glasklare Brühe, die mit Salz abgeschmeckt und mit einem Schuß trockenem
Sherry aromatisiert wird. Cognac geht auch, aber Sherry ist besser
Bis zum festlichen Ereignis kann die Brühe nach dem Erkalten im
Kühlschrank aufgehoben werden und ist vor dem Eintreffen der Gäste nur
noch zu erhitzen. Sie hält sich gekühlt wenigstens drei Tage. (Achtung
aber: Niemals der Brühe während des Abkühlens kaltes Wasser hinzufügen –
sie wird sonst möglicherweise sauer!)
3. Man kann sich auch mehr Arbeit machen und die Grundbrühe von Anfang an
selbst kochen – was die Schwiegermutter in spe sicher entzücken würde:
Anderthalb Kilo Suppenfleisch werden im Backofen gut angeröstet und danach
mit drei zerkleinerten Karotten, drei geviertelten Tomaten, einer Scheibe
Sellerie, einer halbierten Staude Sellerie, einem halben Büschel
Petersilie, einer halbierten große Zwiebel, drei bis vier ungeschälten
zerdrückten Knoblauchzehen und einem Teelöffel Pfefferkörner (jedoch mit
nur ganz wenig Salz!) in einem großen Topf mit vier Litern kalten Wassers
aufgesetzt und für drei bis dreieinhalb Stunden zum Köcheln gebracht.
Entstehender Schaum wird abgeschöpft. Die Flüssigkeitsmenge sollte sich
beim Köcheln auf etwa ein Drittel der Ursprungsmenge verringern (bei
größerem Verlust heißes Wasser nachgießen!).
Fleisch und Gemüse dann herausnehmen, die Brühe erkalten lassen und über
Nacht im Kühlschrank aufheben. Weiter geht es dann wie unter 2.). Zuvor
sollte allerdings das an der Oberfläche erhärtete Fett abgenommen werden.
(Das Suppenfleisch und die Möhren natürlich nicht wegwerfen: Mit einer
Meerrettich-Sahne-Sauce und Kartoffeln schmeckt beides phantastisch.)
Dies kann alles schon am 23. Dezember vorbereitet werden (wobei man mit
dem Suppenfleisch dann für diesen Abend schon ein hübsches Essen hätte).
B. Ossobucco (vom Kalb oder Rind), aromatisiert mit Zartbitter-Schokolade
1. In einem großen schweren Topf oder Bräter, der vier große oder sechs
mittlere Beinscheiben nebeneinander fassen sollte, gutes Olivenöl oder
Butterschmalz erhitzen, ein wenig grobes Meersalz ins Fett streuen
(verhindert das Anbacken) und das Fleisch gut anbraten. Aus dem Topf
nehmen und warm stellen. Zwei große gewürfelte Zwiebeln und vier bis fünf
gehackte Knoblauchzehen im Fett anschwitzen; vier geviertelte Tomaten
hinzufügen, schließlich mit einem halben Liter Rotwein und einem Liter
Wasser ablöschen. Das Fleisch wieder zugeben und anderthalb Stunden
zugedeckt sanft schmoren lassen, bis das Fleisch sich zwanglos vom Knochen
löst. Das Fleisch aus dem Topf nehmen und warmstellen.
2. Die Hälfte der Gemüse aus der Sauce entfernen. Den restlichen Inhalt
des Topfes mit dem Stab pürieren und durch ein Sieb geben. Die Sauce mit
Salz und Pfeffer abschmecken und wieder auf das Feuer stellen. Einen
Riegel Zartbitter-Schokolade darin auflösen – und gegebenenfalls die Sauce
ein wenig mit heißem Wasser verlängern, sollte sie zu dickflüssig sein.
3. Das Fleisch hübsch in Hälften oder Vierteln von den Röhrenknochen
lösen, zurück in die Sauce legen und darin gegebenfalls erkalten lassen.
Denn: Auch dies alles kann bereits am 23. Dezember geschehen. Im
Kühlschrank aufheben.
C. Honigkarotten
Sechs große Möhren schälen und in dünne Scheibchen hobeln oder schneiden.
Vier Esslöffel Butter, einen Viertel Liter gesalzene Brühe (darf Würfel
sein) in einem Topf erhitzen und zwei Esslöffel Honig und nach Geschmack
frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer zugeben. Möhren in der Flüssigkeit
langsam zugedeckt halbgar werden lassen, danach den Deckel entfernen,
damit die Flüssigkeit sich durch Verdampfen verringert.
Kann am 24. Dezember vorbereitet werden. In diesem Fall die Karotten noch
nicht vollständig gar werden, sondern bei „drei Vierteln“ erkalten lassen
und bis zum „Event“ im Kühlschrank lagern.
D. Salat aus Roten Beeten und Meerrettich
Vier Rote-Beete-Knollen (gibt es geschält und vorgekocht im Gemüse-Laden
zu kaufen) mittelfein raspeln. Mit einem Teil Essig (drei Eßlöffeln), drei
Teilen Öl (neun Esslöffeln), Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker anmachen
und mit zwei Tuben scharfen Meerrettichs (kein Sahne-Meerrettich)
vermischen.
Kann am 23. Dezember vorbereitet werden. Im Kühlschrank lagern.
E. Kartoffel-Gratin
Sechs große Kartoffeln schälen und waschen. In gesalzenes Wasser legen und
bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
G. Fertigstellung
1. Zwei Stunden vor Ankunft der Gäste den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
2. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen. Einen halben Liter Sahne mit
Salz und Pfeffer würzen. Die vorbereiteten Kartoffeln in dünne Scheiben
hobeln. Eine erste Schicht Kartoffelscheiben dachziegelförmig in die Form
schichten. Einen Teil der Würzsahne darübergießen. Eine weitere Schicht
Kartoffeln darauf anordnen; wieder mit der Würzsahne begießen. Dies alles
so lange wiederholen, bis die Kartoffelscheiben aufgebraucht sind. Die
restliche Würzsahne angießen und die Form für eine dreiviertel Stunde in
den Backofen stellen. Dann dessen Temperatur auf 90 Grad reduzieren.
Gratin zum Nachgaren und Warmhalten im Backofen lassen.
3. Pro Person vier Erdbeeren von der Spitze nach unten in Scheibchen und
einen Bund Schnittlauch in Röllchen schneiden; pro Person aber zwei
Schnittlauch-Halme ungeschnitten bewahren. Alles vorrätig halten.
4. Eine Stunde vor Ankunft der Gäste zwei Töpfe mit jeweils ein wenig
Wasser aufstellen (damit nichts anbrennt). Fleisch in dem einen, Möhren in
dem anderen Topf erhitzen und zu dem Gratin zum Warmhalten in den Backofen
stellen. Den Möhren zuvor eine Handvoll gehackter Petersilie beigeben. Den
Rote-Beete/Meerrettich-Salat aus dem Kühlschrank holen und
Zimmertemperatur annehmen lassen. – Das Hauptgericht ist damit so gut wie
fertig. Die Teller dafür zum Vorwärmen mit in den Backofen stellen.
5. Kurz vor Ankunft der Gäste die Kraftbrühe erhitzen und nochmals
abschmecken. Die Erdbeerscheibchen und die Schnittlauchröllchen auf
Suppentassen verteilen. Zum Servieren die Brühe angießen und die
zurückgehaltenen Schnittlauchhalme zur Dekoration schräg über dem
Tassenrand anordnen.
6. Für den Hauptgang einen Saucenspiegel in die vorgewärmten Teller
gießen. Das Fleisch und die Möhren (ohne Flüssigkeit) gefällig darauf
anordnen. Den Rote-Beete-Salat dazu arrangieren (was am hübschesten
aussieht, wenn man eine kugelige Eiskelle verwendet). Aus dem
Kartoffelgratin mit einem großen runden Ausstecher eine Portion pro Teller
abnehmen und ebenfalls anordnen. Jeden der angerichteten Teller im Bereich
des Fleisches und des Gratins luftig mit zwei Fingerspitzen Petersilie
überstreuen. – Und das war schon das!