von nalani37 » 05 Dez 2003 22:04
pandora schrieb:
> Hallo liebe Leute,
> kann mir jemand ein Rezept für
> spaghetthi vongole posten ?
> Habe das in Italien gegessen und
> bin richtig süchtig danach.
> Überhaupt suche ich typisch italienische
> Rezepte....
> die vielleicht nicht ganz so schwer
> nachzuzaubern sind.
> Bin noch "blutiger" Kochanfänger
> gruß
> pando
Probier das mal, meine Freunde schnallen jedesmal ab!
Für 5 Personen
2 kg, Cozze, 2 kg Vongole Verace, 2 kg Cipolle bianco, 0,3 Liter Olio di
Oliva extra vergine, 0,75 Liter Schilcher, 1 kg Pomodore pellate, 2
Knollen Aglio, 6 Stück Peperoncini (Lombok, getrocknet), 4 Bund Prezzemolo.
Man benötigt Zweckdienlicherweise einen 12-Liter Kochtopf (22 cm hoch und
Ø 28 cm um die Muscheln entsprechen umheben zu können. Besonders die
Vongole Verace brechen leicht und sind sehr schnell zerquetscht.
Die Cozze müssen peinlich genau gesäubert werden und ist dies ein
wesentliches Kriterium für den Applaus bei Tisch.
Zuerst den Bart entfernen, dann die Muscheln mit einem Drahtwaschel (am
besten funktionieren die für rostfreien Stahl, auch bei Aldi erhältlich),
abreiben bis aller Schmutz und Algenreste entfernt sind Kalkablagerungen
mit einem Messer abkratzen. Es ist zu bedenken, dass der Aufwand für die
Putzerei hier per kg Cozze ca. 25 Minuten beträgt. Allein eine mühsame
Sache, jedoch bei Auslobung von diversen Aperitifs haben sich immer Helfer
gefunden und lustig war es auch noch.
Die Vongole Verace brauchen nur einige male durchgespült werden,
Wasserwechsel 6- bis 7-mal, bis nur mehr reines Wasser abgeht. Dann in
eine Schüssel das Meersalz geben, die Muscheln dazuleeren und kaltes
Wasser dazugießen bis die Muscheln bedeckt sind. Mit der Hand umrühren um
das Salz zu lösen. (In der Salzlösung scheiden die Muscheln sämtliche
Sandrückstände aus, so dass man beim Genießen kein Zähneknirschen
wahrnimmt). Nach ½ bis 1 Stunde das Wasser abgießen, die Muscheln noch mal
durchschwemmen und einzeln kontrollieren. Offene, beschädigte,
zerquetschte und sonstige suspekte Exemplare entsorgen und die anderen,
sozusagen handverlesenen zur weiteren Verarbeitung bereitstellen.
Die Zwiebel und die Petersilie grob, den Knoblauch mittelgrob und die
Peperoncini fein hacken. Das Olivenöl in den großen Topf und mit den
Zwiebeln kalt zustellen. Erhitzen bis die Zwiebel leicht glasig sind und
den Knoblauch mit den Peperoncinis zugeben. Umrühren nicht vergessen. Der
Knoblauch darf nicht braun werden, sonst wird die Sache bitter. Die
Pomodore pellate einrühren und den Schilcher dazuleeren (ein Schluck als
Kostprobe kann genommen werden, es ist reichlich). Kurz aufkochen lassen
und dann die Muscheln dazugeben. Fallweise umheben (nicht stochern und
rühren). Nach einer Garzeit von 15 bis 25 Minuten je nach Topfgröße und
Füllmenge springen die Muscheln auf und geben als Tupfen auf dem i noch
entsprechende Säfte ab. Aus diesem Grund auf keinen Fall salzen. Die
Muscheln sind jetzt fertig, man hebt die Petersilie unter und kann
anrichten.
Am Besten serviert man in tiefen Tellern um auch entsprechend Saft
unterzubringen und reicht Schnitten von Baguette dazu. Es ist zweckmäßig
einen Löffel zum Besteck zu geben, da die Gäste aus Erfahrung immer solche
geordert haben.
Wenn Sie sich exakt an die Vorgaben halten, dann haben Sie keine Muscheln
wie im Ristorante auf dem Tisch, sonder die Schilchermuscheln à la
Rudolfo, von denen Freunde sagten, dass sie keine anderen mehr essen
würden und von denen die Italiener zu mir sagten: Rudolfo, was hast Du mit
den Muscheln gemacht? So gute haben wir noch nie gegessen.
Grüsse von
Rudolfo dem Muschelkoch