Der Geschmack von frischen Kräutern ersetzt das Salz in der Suppe und übertrifft jede handelsübliche Gewürzmischung mit Links. Kenner erweitern das bekannte Repertoire von Petersilie, Dill und Schnittlauch um Kräuter wie Kerbel, Estragon, Oregano, Liebstöckel, Majoran, Bohnenkraut oder Thymian. Diese Kräuter findet man in gut sortierten Baumärkten und in vielen heimischen Küchengärten. Tüpfelchen auf dem i sind Wildkräuter, die in der freien Natur wachsen und auch zu Hause gezogen werden können.

Quark kann mit Kräutern, Salz und Gewürzen nach Belieben verfeinert werden. (Bild: PhotoSG – Fotolia)
Was sind Wildkräuter und wo wachsen sie?
Wildkräuter werden in der Regel nicht kultiviert, können aber trotzdem in Töpfen gezogen werden. Manche landen als Unkräuter zu unrecht im Gärtnermüll, die meisten jedoch wachsen auf wilden Wiesen und in naturbelassenen Wäldern. Sie zeichnen sich durch eine Robustheit und intensiven Geschmack aus, der den ihrer kultivierten Artgenossen noch übertrifft. Sie verfügen über einen hohen Mineral- und Vitalstoffgehalt und bereichern jedes Gericht mit ihrer Geschmacksvielfalt. Wer Kräuter selber sammeln möchte, tut dies am besten früh am Morgen und sollte nur Bekanntes in den Korb legen.
Verarbeitung von Wildkräutern

Ein grüner Smoothie mit Wildkräutern ist ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. (Bild: PhotoSG – Fotolia)
Wildkräuter sollten möglichst frisch weiter verarbeitet werden. Wer sie seinen Vorräten hinzufügen möchte, kann sie entweder trocknen oder teilweise einfrieren. Im Kühlschrank sollten sie in einer Tüte im Gemüsefach gelagert und alsbald verzehrt werden. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig.
- in Suppen und Salaten
- als würziges Pesto
- ähnlich wie Spinat gedünstet als Gemüsebeilage
- als Füllungen
- in Kräuterbutter oder -frischkäse
- in Dips, Mayonnaisen und Saucen
- in Backwaren und Getränken
Borretsch
Borretsch oder landläufig Gurkenkraut wächst auf feuchten Böden und kann bei einer Größe von 70cm sehr ausladend werden. Seine dekorativen leuchtend blauen Blüten lassen sich als Dekoration verwenden oder auch kandieren. Traditionell werden die Blätter in Gurkensalat verwendet, er ist aber ebenso Bestandteil der berühmten Grünen Sauce.
Bärlauch
Bärlauch ist in den letzten Jahren in Mode gekommen und wächst im Frühjahr in vielen feuchten Wäldern. Sein Geschmack ähnelt dem von Knoblauch und seine Verwendungsart könnte vielfältiger nicht sein. Er eignet sich für die Herstellung von Pesto, als Gewürzpaste bei ummantelten Fleischgerichten, Bestandteil von Kräuterbutter und Zaziki. Seine Blätter müssen vor der Blüte geerntet werden, da sie sonst zäh und faserig werden. Ungeöffnete Blütenknospen kann man ebenfalls verwenden und sie ähnlich den Kapern einlegen.
Tipp: Pesto ohne Hinzugabe von Parmesan lagern, da dieser ranzig werden kann. Erst bei Verzehr frisch gerieben unterheben.
Löwenzahn
Die jungen Blätter des Löwenzahn lassen sich als Salat verarbeiten, geschlossene Blüten können in Butter geschwenkt verzehrt werden. Aus den Blüten lässt sich ein hervorragender Löwenzahnhonig herstellen. Und so geht’s: Ungefähr drei Handvoll Blüten in ¾ Liter Wasser eine Stunde köcheln lassen und anschließend filtern. Den Sud mit Zitronensaft und je 500g Zucker und Gelierzucker kochen bis sich eine zähflüssige Masse gebildet hat. Diese in sterilisierte Gläser füllen.
Weitere Wildkräuter
Der duftende Lavendel lässt sich ebenfalls zu Butter verarbeiten, passt aber auch in Desserts und Kekse. Sauerampfer hat im April und Mai Saison und zeichnet sich durch einen angenehm säuerlichen Geschmack sowie einen hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Er passt zu Suppen, Salaten, Quark und Joghurt. Waldmeister wächst in schattigen Wäldern und wird traditionell in der Mai-Bowle verarbeitet, eignet sich aber auch für Eis und Nachspeisen.