Spätestens Ende November wird es Zeit, die ersten Vorbereitungen zum Backen der Weihnachtsplätzchen zu treffen. Für Groß und Klein beginnt jetzt die leckerste Zeit des Jahres. Statt Vanillekipferl, Schokokeks und Früchtebrot kann man aber auch mal andere Rezepte ausprobieren und die Weihnachtsküche anderer Länder in Europa kennenlernen.
Bejgli – eine ungarische Weihnachtsrolle
Grundlage dieses Gebäcks, welches ursprünglich aus der armenischen Küche stammt, ist ein Mürbeteig, welcher anschließend mit Walnüssen (Diós bejgli) oder Mohnsamen (Mákos bejgli) gefüllt wird. Für die Walnussfüllung werden 200g Walnüsse fein gemahlen und mit 200g Zucker, 50ml Milch, 20g Vanillezucker und 50g in Rum eingeweichten Sultaninen zusammengemischt. Nachdem die Mischung kurz aufgekocht ist, lässt man sie abkühlen. Bei der Mohnfüllung werden 200g Mohn mit 200g Zucker in der Kaffeemühle gemahlen und daraufhin mit dem Saft und der abgeriebenen Schale einer Zitrone, 50ml Wasser und 50g eingelegter Rum-Rosinen vermengt und aufgekocht.

Bejgli ist fester Bestandteil der kulinarischen Weihnachtstraditionen in Ungarn. (Bild: Hu Totya/wikipedia unter BY-SA 3.0)
Der Mürbeteig wird zu einem länglichen Rechteck ausgerollt und mit der Füllung bestrichen. Anschließend wird der Teig in Längsrichtung aufgerollt und mit einem verrührten Eigelb bepinselt. An einem kühlen Platz, um nicht aufzugehen, ruht der Teig für eine Stunde. Dann wird das ganze erneut mit einem Eigelb bestrichen und kann nun für eine halbe Stunde an einem warmen Ort aufgehen. Zum Schluss muss die Rolle bei 200° im Ofen backen. Wird das Bejgli in Folie eingewickelt, ist es mehrere Wochen haltbar und erst nach ein paar Tagen wird es zum Verzehr in Scheiben geschnitten.
Neapolitanische Morsetti
Für vier Portionen werden 1 kg Mehl mit zwei Packungen Backpulver vermengt und in eine Schüssel gesiebt. Dazu werden vier Muskatnüsse darunter gerieben, sowie die Schalen von jeweils vier Zitronen, Orangen und Mandarinen. Im nächsten Schritt werden jeweils 330 g Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse fein gemahlen und mit den anderen Zutaten (750 g Zucker, eine Prise Salz, 100 g zimmerwarme Butter, 200 ml Milch und zwei Eiern zu einem relativ trockenen Teig verknetet. Daraufhin wird der Teig in mehrere Portionen geteilt und zu ungefähr 3cm dicken Würsten gerollt. Für 30 Minuten kommt das Ganze in den auf 180° vorgeheizten Ofen.
Anschließend müssen die Teigrollen diagonal in dickere Scheiben geschnitten werden, welche noch einmal bei gleichbleibender Temperatur für fünf Minuten in den Backofen müssen. Werden die Weihnachtskekse in einer Blechdose aufbewahrt, halten sie sich mehrere Wochen.
Italienische Panettone
Zur Vorbereitung für den italienischen Hefekuchen werden 200g Trockenfrüchte für eine Stunde in 100 ml Wasser eingelegt. Währenddessen werden 185 ml Milch leicht erwärmt, mit 14 g Trockenhefe und einem Esslöffel Zucker gemischt und anschließend für zehn Minuten stehen gelassen, bis sich auf der Oberfläche Blasen gebildet haben. Mit dem Mixer werden nun 160 g Butter, 110 g Zucker und das Mark einer Vanilleschote cremig geschlagen. Nach und nach werden drei Eier hinzugegeben, wobei ein Eigelb übrig bleiben muss. Im nächsten Schritt wird die Packung Mehl mit einem Teelöffel gemahlenem Anis in eine Schüssel gesiebt.
Nun werden der Hefeansatz und die abgetropften Trockenfrüchte untergehoben und zu einem klebrigen Teig verarbeitet. Konnte der Teig für eine Stunde ruhen, muss er noch einmal kurz durchgewalkt werden und wird dann in eine Panettoneform – es geht auch eine Gugelhupfform – gegeben und zieht weitere 15 Minuten. Bei 180° wird der Weihnachtskuchen für eine Stunde gebacken.