Wer Fenchel nur als Tee gegen Magenverstimmungen kennt, sollte seinen kulinarischen Horizont spätestens jetzt erweitern. Denn im Winter hat die würzige Knolle, die 2009 Arzneipflanze des Jahres war, auch als Gemüse Hochsaison und bereichert den Speiseplan auf höchst abwechlsungs- wie auch vitaminreiche Weise.
Von der Heilpflanze zum delikaten Geheimtipp
Der Fenchel hat sich von der mittelalterlichen, mystischen Heilpflanze zu einer heute weitverbreiteten Gemüse- und Gewürzpflanze gemausert. Die zweijährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 40 cm bis 200 cm und erinnert mit ihrem würzigen Duft an Anis. Das Laub ist zwei- bis dreifach geschlitzt und kann ähnlich wie Dill verwendet werden. Die eigentlichen Blüten der Pflanze sind relativ klein und unscheinbar.
Von der Knolle auf den Tisch
Fenchel enthält eine ganze Reihe von ätherischen Ölen und der Vitamingehalt der Pflanze beträgt pro 100 Gramm ungefähr 250 Milligramm, was ihn zu einem sehr gesunden Lebensmittel werden lässt. Verwendung findet vor allen Dingen die Knolle. Weiterverarbeitet wird diese zu Salaten oder Schmorgerichten, denen Fenchel eine anisähnliche Note verleiht. Fenchelsamen hingegen werden teilweise auch im Brot mitgebacken, als Anisersatz.
Als Beilage zu Fleisch und Fisch spielt er ebenfalls, gerade in der mediterranen Küche, eine sehr große Rolle. Gegrillter Seebarsch auf einem Fenchelbett ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, dieses außergewöhnliche Gemüse zu verwenden. Aber auch bei uns in Deutschland findet er in den Küchen der Menschen immer mehr Verwendung. In der Gastronomie hat er schon längst seinen Siegeszug beendet und sich einen Stammplatz verschafft.
Vom Gewürz bis zum Alkohol
Da die Produktion von Fenchelpollengewürz sehr aufwendig ist, ist es auch dementsprechend teuer. Die Pollen werden nur in geringem Maße zu einem Gewürz, welches süß schmeckt und sehr aromatisch ist, verarbeitet. Und auch als Abrundung von alkoholischen Getränken dient Fenchel. Beispielsweise in Absinth oder Pastis wird die vielseitige Knolle verwendet.