Am 30. April wird die niederländische Königin den Thron an ihren ältesten Sohn Prinz Willem-Alexander abtreten. Welche königlichen Speisen mögen da wohl auf den Tisch kommen? Auf jeden Fall heißt es: Die Niederländer naschen gern. In den Niederlanden gibt es ungefähr 25 verschiedene Arten von pannenkoek, wafels und gebak. Außerdem ist auffällig, dass im Moment sehr viele Leckereien wie Schokolade, Glasur, Streusel, Kuchen und Kekse in der Farbe Orange auftauchen.

Süß und bunt

Tompoes Kuchen aus den Niederlanden

Tompoes-Kuchen im Festtagslook (Bild: Algont/Wikipedia unter GDFL)

Die Liebe zur gelbroten Farbe ist vom Namen des regierenden Königshauses der Niederlande abgeleitet. Die politischen Anhänger des Geschlechts von Oranien-Nassau nannte man früher zum Beispiel auch Orangisten. Motiviert durch den Königswechsel ist der berühmte tompoes Kuchen von pinker Glasur zur orangen gewechselt.

In fast jedem niederländischen Restaurant bekommt man Apfelkuchen mit Schlagsahne (appeltaart mit slagrom). Wichtig für die Niederländer ist aber auch eine Art dickflüssiger süßer Milchpudding, der vla genannt wird. Hagelslag ist außerdem sehr beliebt. Dahinter verbergen sich Schokostreusel aus weißer oder dunkler Schokolade. Diese werden auf ein Butterbrot gestreut oder eben zusätzlich in das Kompott gegeben. Stroopwafeln ist etwas, was einem auch in einem deutschen Supermarkt (zumindest in abgewandelter Form) begegnen könnte. Dahinter stecken dünne gebackene Waffeln in deren Mitte sich entweder Sirup, Karamel oder Honig befindet. Obwohl es die Waffeln auch im Supermarkt gibt, schmecken sie frisch vom Markt natürlich am besten.

Stroopwafeln

Außen knusprig, innen saftig: Stroopwafeln gehören zu den Klassikern der süßen niederländischen Küche. (Bild: gemeinfrei/Wikipedia)

Herzhaftes aus den Niederlanden

Da gibt es zum Beispiel das ganz traditionelle und beliebte Gericht stamppot. Für dieses Gericht werden Kartoffeln und Gemüse zerstampft. Dafür wird häufig Grünkohl (boerenkool) verwendet. Zu dem gestampften Gemüse serviert man in der Regel eine heiße geräucherte Schinkenwurst (rookworst). Das Gericht wird mit angebratenen Zwiebeln gegessen.

Ein weiteres Gericht, das gut zu den kälteren Monaten des Jahres passt, ist die Erbsensuppe (erwtensoep). Dafür weicht man Spalterbsen über Nacht in Wasser ein. Diese werden anschließend mit Speck, Wurstwürfeln und Kartoffelstücken solange verkocht, bis eine gebundene Suppe entsteht. In einigen Gegenden isst man dazu Roggenbrot bestrichen mit Butter und gekochtem Hamburgerspeck. Ein perfektes niederländisches Gericht für den Sommer ist hingegen Matjes mit Zwiebeln und Gewürzgurke.

Gouda, Leerdamer, Edamer und Co

Gouda

Gouda gibt es in den Niederlanden in den unterschiedlichsten Variationen. (Bild: Aine Hickey/Wikipedia unter CC BY 3.0)

Käse gibt es in den Niederlanden häufig zum Frühstück. Ein oder zwei Scheiben Weißbrot, belegt mit Käse oder Wurst und einer Tasse Kaffee machen den Niederländer glücklich. Zum Mittag, egal ob in der Kantine oder daheim, gibt es wieder Brot. Diesmal wird der Käse allerdings durch einen anderen Belag ersetzt: Panierte, in Öl gebackene Fleisch- und Kartoffelstücken.

Käsehäppchen für zwischendurch gibt es dann wieder nach der Arbeit in einem Café. Da wird oft Maasdammer oder Gouda serviert. Gouda heißt heute, dass es sich um einen zarten, leicht salzigen Käse handelt. Es gibt ihn in unzähligen Varianten: mit Petersilie, Pfeffer, Knoblauch oder Gewürznelken. Edamer wird aus teilentrahmter Milch produziert, schmeckt würziger als der Gouda und wird von den Niederländern überwiegend zu Hause gegessen.