Die spanische Küche ist so vielfältig wie das Land. Fantasie und Experimentierfreude führten bereits den Spanier Ferran Adrià an die Spitze der Liste der besten Köche der Welt. Nachdem lange nichts von spanischen Köchen zu hören war, verfügt das Land mit den Brüdern Roca nun wieder über Küchenmeister von internationaler Bedeutung.
Madrid – Landeshauptstadt und kulinarisches Zentrum
Eine kulinarische Städtereise nach Madrid – der Hauptstadt Spaniens, stellt eine Begegnung mit der traditionellen und der modernen spanischen Küche dar, bei der sich auch internationale Einflüsse bemerkbar machen. Das Frühstück der Madrilenen besteht normalerweise aus Churros con Chocolate, einem ungesüßten, in Fett gebackenen und in Puderzucker gewälzten Brandteig, der in eine angedickte Schokolade getunkt wird.

Spanische Tapas (Bild: Graham Stanley/Wikipedia unter CC BY 2.0)
Der Mittagstisch ist eher traditionell. – Beliebt sind Tapas. Sepia a la plancha (gegrillte Tintenfische mit Ajoli), Patatas bravas (frittierte Kartoffeln mit scharfer Soße) oder Albóndigas con Carne (Fleischklößchen) gibt es fast überall. Spezielle Tapasbars führen eine Vielzahl von Gerichten, wie die Spezialität Boquerones en vinagre, Anchovis mit einer Soße aus Olivenöl, Zitronensaft und Petersilie. Zahlreiche Fisch- und Fleischgerichte, insbesondere mit Geflügel, sowie verschiedene Salate und Eierspeisen ergänzen das Angebot.
Hauptmahlzeit in Madrid – das Abendessen
Außer am Wochenende nehmen die Spanier normalerweise abends ihre Hauptmahlzeit zu sich. Die Sopa de ajo, eine Knoblauchsuppe, oder auch Fischsuppen lassen sich relativ einfach und schnell zubereiten. Spanien besitzt fast fünftausend Kilometer Küstenlinie, sodass auch die spanische Küche im Landesinneren Fisch als eine der wichtigsten Zutaten für diverse Gerichte und Mahlzeiten verwendet. Bacalao, getrockneter Stockfisch, in der Regel Dorsch, gehört in tausendundeiner Zubereitungsart zu den traditionellen verwendeten Fischsorten, aber auch Muscheln, insbesondere Veiras (Jakobsmuscheln), Dorade (Goldbrasse), Karpa (Karpfen) und Meeresfrüchte werden in den unterschiedlichsten Variationen verwendet.
Eintöpfe erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit, sie sind allerdings häufig sehr aufwendig in der Zubereitung. Zarzuela, ein Meeresfrüchteeintopf, Purrusalda (Stockfischeintopf) oder Cazuela de lentejas (Linseneintopf) gehören zu den besonderen Genüssen.
Nachspeisen – süße Verführungen
Viele Spanier bevorzugen frisches Obst zum Nachtisch, zudem kommt häufig Eis auf den Tisch. Die Crema Catalana (Karamellpudding), Leche frita (gebratene Puddingschnitten), Barquillos (Waffeln) oder Flao (Kuchen mit Schafskäse) zählen zu den typischen Nachspeisen. Das Mandelnugat Turron war früher lediglich zu Weihnachtszeit erhältlich, inzwischen steht es in Madrid ganzjährig zur Verfügung.
Bei diesem reichhaltigen Angebotsvarianten ist es also kein Wunder, dass die aktuell besten Köche der Welt, die Brüder Roca, die internationale Fachjury besonders mit ihren Nachspeisenkreationen überzeugen konnten.