Traditionell werden am ersten Sonntag im Oktober Körbe voll frischer Feldfrüchte und Lebensmittel zum Dank für eine reiche Ernte in die Kirchen gebracht und vom Pfarrer gesegnet. Aber auch unabhängig von der christlichen Tradition kann das Erntedankfest zum Anlass genommen werden, um sich mit guten Freunden und der Familie bei einem leckeren Festessen zusammenzufinden.
Thanksgiving ist nicht Erntedank
Der anglofone Feiertag unterscheidet sich stark vom europäischen Erntedankfest. In den USA wird der vierte Donnerstag im November als nationaler und vor allem weltlicher Feiertag begangen und ist das wichtigste Familienfest der Amerikaner. Thanksgiving hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert und wurde unter Präsident Abraham Lincoln zum staatlichen Feiertag erklärt. Im Mittelpunkt steht dabei meist das üppige Abendessen. Traditionell wird in den Vereinigten Staaten ein gefüllter Truthahn mit Süßkartoffeln, Gemüse und Cranberrysoße gereicht. Zum Nachtisch gibt es Apfel- oder Kürbiskuchen und viele andere Leckereien.

Leckere Gratins lassen sich aus Kartoffeln, Kürbis und anderen saisonalen Gemüsesorten zubereiten. (Bild: DocteurCosmos/wikipedia)
Gerichte in Deutschland
Auf der deutschen Speisekarte stehen zum Erntedankfest Gerichte aus Kartoffeln, Äpfeln, Kürbissen – eben aus den Zutaten, die man zum Dank in der Kirche spendet und gerade geerntet hat. Da es Anfang Oktober noch schöne Tage und Abende zu genießen gibt, können Freunde und Familie auf dem Balkon oder Garten bewirtet werden. Leckereien vom Grill oder aus dem Ofen bieten sich dafür bestens an. Aber auch einer gemütlichen Runde im Speisezimmer ist nichts entgegenzusetzen.
Kürbis vom Blech
Mit wenigen Zutaten lässt sich ein einfaches und gut schmeckendes Gericht aus Kürbis zubereiten. Dafür wird der Kürbis entkernt und in vier Teile geschnitten, die mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit den Schalen nach unten auf ein Blech gelegt werden. Dazu passend wird eine Speckbutter hergestellt: Gewürfelter Speck wird mit Rosmarin, Knoblauch, Muskat und Zucker in der Butter gemischt und anschließend auf die Kürbisviertel gegeben. Am Ende wird das Ganze im Ofen bei 190° gebacken und ist in 25 bis 30 Minuten servierfertig.
Kartoffel-Apfel-Gratin
Für das Gratin werden in Scheiben geschnittene Kartoffeln in kochendem Salzwasser für drei bis vier Minuten gegart. Danach schichtet man die Kartoffelscheiben mit den Apfelspalten dachziegelartig in eine flache Auflaufform. Für die Soße wird Milch mit Käse und Eiern glatt gerührt und mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt. Bei 225° in einem Backofen mit Ober- und Unterhitze gebacken, kann das Gericht nach 20 Minuten serviert werden. Zum Schluss kann der Auflauf noch mit frischem Thymian bestreut werden, um dem Gratin noch etwas Würze und Frische zu verleihen.
Leckeres Früchtebrot
Als Beilage oder auch Nachspeise kann ein fruchtiges Brot mit Zimt-Mandelbutter gereicht werden. Dafür werden 100g Trockenfrüchte, wie Aprikosen, Feigen oder Äpfel, für ein 500g-Brot benötigt. Diese werden feingehackt und in den Teig eingeknetet. Während der Teig an einem warmen Ort gehen kann, wird die süße Butter hergestellt: Die Butter wird mit Mandeln und Zucker verrührt, anschließend mit Zimt abgeschmeckt und kaltgestellt. Das Brot wird zuerst für zehn Minuten bei 230° gebacken, dann wird die Temperatur auf 200° heruntergedreht und das Brot bäckt weitere 40 Minuten. Damit das Früchtebrot nicht zu trocken wird, empfiehlt es sich, eine Schale mit heißem Wasser auf den Backofenboden zu stellen.