Schon ein Besuch in einem deutschen Nobelrestaurant birgt für den Durchschnittsbürger zahlreiche Möglichkeiten, sich bis auf die Knochen zu blamieren. Speist man im Ausland, so gesellen sich noch zahlreiche Fettnäpfchen hinzu, da sich die Tischmanieren in anderen Ländern teilweise sehr von den deutschen unterscheiden.
Tischsitten in der Türkei
Es beginnt schon beim Gastgeschenk: Während in Deutschland Blumen oder Wein als passend gelten, erwartet man in der Türkei etwas Nützliches. Das Essen wird üblicherweise nicht heiß serviert, sondern kommt lauwarm auf den Tisch. Ein absoluter Fauxpas wäre es, sich am Tisch zu schnäuzen. Dazu sollte man den Raum verlassen. Nach dem Essen wird häufig Kaffee zusammen mit Wasser gereicht. Das Wasser dient dazu, den Mund vor dem Kaffeegenuss zu reinigen, um den Mokka besser genießen zu können. Trinkt man das Wasser jedoch erst danach, könnte der Gastgeber vermuten, dass der Kaffee nicht gemundet hat. Wird nach dem Essen Tee angeboten, so kann man das Nachschenken höflich unterbinden, indem man den Löffel oben über den Rand des Teeglases legt.

Je ausgefeilter das Gedeck ist, desto feiner sollten die Tischmanieren der Speisenden sein. (Bild: Dinner Series/Wikipedia unter unter CC BY 2.0)
Zu Tisch in Russland und Frankreich
In Russland gilt es als höflich, einen kleinen Rest auf dem Teller zurückzulassen. So signalisiert man dem Koch, dass das Essen in ausreichender Menge vorhanden war und man satt geworden ist. In Frankreich ist es üblich, alles mit Besteck zu essen, wobei zum Beispiel der Salat mit der Gabel zusammengefaltet wird. Große Ausnahme bei dieser Regel ist das Baguette: Dieses darf man nur in Stücke brechen, aber keinesfalls damit die Suppe aufstippen.
Gemeinsamkeiten in Westeuropa
Allgemein gilt in Westeuropa und zum Teil auch darüber hinaus, dass beim gemeinsamen Speisen, nicht zu viel auf einmal in den Mund aufgenommen werden sollte und auch das Sprechen mit vollem Mund zu unterlassen ist. Außerdem empfiehlt es sich zu Tisch eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen und die Tafel erst zu verlassen, wenn sich auch der Gastgeber erhebt.